Copy oder Content? Was wirkt – und wie KI beide Disziplinen verändert

Content Creation versus Copywriting. Warum muss man den Unterschied kennen.

Copywriting versus Content Creation 

Copywriting und Content Creation sind zwei zentrale Disziplinen im digitalen Marketing, die oft verwechselt oder fälschlicherweise als Synonyme verwendet werden. Tatsächlich verfolgen sie jedoch unterschiedliche Ziele und Ansätze, um eine effektive Marketingstrategie zu entwickeln.

Copywriting: Die Kunst des Überzeugens

Copywriting zielt darauf ab, den Leser zu einer direkten Handlung zu bewegen. Es ist die Kunst, mit Worten zu verkaufen.

Copywriter verfassen knappe, prägnante und überzeugende Texte, die Emotionen wecken und eine direkte Reaktion hervorrufen sollen. Ziel ist es, dass der Leser ein Produkt kauft, einen Newsletter abonniert oder eine andere gewünschte Handlung ausführt. Copywriter-Texte sind in der Regel kurz und prägnant. Sie finden sich in Werbeanzeigen, in Produktbeschreibungen, in eigens verfassten Landingpages, in Service-Seiten, in Verkaufs-E-Mails, in Pop-up-Meldungen, in E-Mail-Kampagnen oder in Social-Media-Anzeigen. Aber auch die vielen Textschnipsel und Headlines auf Websites gehören dazu. Um die richtigen Trigger zu setzen und Kaufimpulse auszulösen, brauchen Texter ein tiefes Verständnis von Psychologie und Konsumentenverhalten.

Content Creation: Informieren, begeistern, binden

Im Gegensatz dazu zielt Content Creation darauf ab, informative und einprägsame Inhalte zu erstellen, die das Publikum informieren, inspirieren oder unterhalten.

Content Writer produzieren ausführlichere Texte, die darauf abzielen, dem Leser einen Mehrwert zu bieten und eine langfristige Beziehung aufzubauen. Content Creation spielt eine wichtige Rolle beim Aufbau von Markenbekanntheit und -loyalität. Durch die Bereitstellung nützlicher Informationen positioniert sich ein Unternehmen als Experte auf seinem Gebiet und gewinnt das Vertrauen potenzieller Kunden. Typische Formate für Content Creation sind Blogbeiträge, Whitepaper, E-Books und Podcasts.

Die Symbiose von Texterstellung und Content Creation

Obwohl Copywriting und Content Creation unterschiedliche Ansätze verfolgen, ergänzen sie sich in einer ganzheitlichen Marketingstrategie. Content Creation kann als Basis dienen, um eine Zielgruppe aufzubauen und zu pflegen. Copywriting kommt dann zum Einsatz, wenn es darum geht, diese Zielgruppe zu konkreten Handlungen zu bewegen und den Text in eine Handlungsaufforderung münden zu lassen.

Ein effektives Zusammenspiel könnte so aussehen: Ein informatives Whitepaper – Content Creation – zieht potenzielle Kunden an und etabliert das Unternehmen als Experten. Eine gut gestaltete Landingpage mit überzeugenden Verkaufstexten und Downloadmöglichkeit – Copywriting – konvertiert diese Interessenten dann in zahlende Kunden.

Lässt sich die Wirksamkeit von Content-Writing messen?

Die Effektivität von Content-Writing kann durch das Zusammenspiel verschiedener Metriken und Methoden gemessen werden:

    • Website-Traffic: Die Anzahl der Besucher auf der Website gibt Aufschluss über die Reichweite des Contents.

    • Verweildauer: Die Verweildauer auf einer Seite zeigt, ob die Inhalte interessant sind. Im Gegensatz zur:

    • Absprungrate: Eine niedrige Absprungrate deutet auf relevanten und interessanten Content hin. Aber handelt man auch mit dem Inhalt? Das zeigt die:

    • Conversionrate: Misst, wie viele Besucher die gewünschte Aktion ausführen, z.B. einen Kauf tätigen, einen Download durchführen oder sich für einen Newsletter oder einen Termin anmelden.

    • Social Media Interaktionen: Likes, Kommentare und Shares geben Aufschluss über die Resonanz der Inhalte.

    • Backlinks: Die Anzahl der Verlinkungen von anderen Websites kann die Autorität des Contents aufzeigen. Sie sind eine Art Empfehlung im digitalen Raum, aber nur dann wertvoll, wenn sie aus relevanten, hochwertigen Quellen stammen und sinnvoll in den Kontext eingebettet sind.

    • Wiederkehrende Besucher: Sind ein starkes Signal dafür, dass die Nutzerinnen und Nutzer die Inhalte als wertvoll, hilfreich oder interessant empfinden.

    • Content Scoring: Eine Methode, die  verschiedene Faktoren wie Seitenaufrufe, Verweildauer und Konversionsrate kombiniert, um einen Gesamtwert für den Content zu ermitteln.

Zur Messung dieser Metriken können Tools wie Google Analytics, HubSpot oder SEMrush eingesetzt werden. Es ist wichtig, die Ergebnisse regelmäßig zu analysieren und die Content-Strategie entsprechend anzupassen, um die Effektivität kontinuierlich zu verbessern.

Welche Rolle spielt die KI in beiden Disziplinen?

Künstliche Intelligenz spielt sowohl im Content-Writing als auch im Copywriting eine wichtige Rolle – allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten:

Im Content Writing:

    • KI unterstützt bei der Recherche und Analyse großer Datenmengen, um relevante Themen und Trends zu identifizieren.

    • Sie hilft bei der Ideengenerierung und kann Entwürfe für längere Inhalte wie Blogbeiträge erstellen.

    • KI-Tools verbessern die SEO-Optimierung durch semantische Analyse und Keyword-Vorschläge.

    • Sie ermöglicht die schnelle Erstellung von Inhalten in verschiedenen Formaten und Stilen.

Beim Copywriting:

    • KI unterstützt die Personalisierung von Werbetexten für bestimmte Zielgruppen.

    • Sie automatisiert A/B-Tests verschiedener Textversionen, um die Effektivität zu optimieren.

    • KI-Tools helfen bei der Anpassung von Sprache und Ton an verschiedene Plattformen und Zwecke.

    • Sie kann schnell kurze, prägnante Texte für Anzeigen oder Social Media generieren.

KI unterstützt Autoren, indem sie Prozesse beschleunigt, Ideen liefert und bei der Optimierung hilft. Für qualitativ hochwertige Inhalte bleiben menschliche Kreativität und Expertise entscheidend.

Die Zukunft: Verschmelzung der Disziplinen?

Die Grenzen zwischen Copywriting und Content Creation verschwimmen immer mehr. Konsumenten sind immer besser informiert und skeptisch gegenüber Werbung. Deshalb müssen Verkaufstexte informativer und wertorientierter werden. Gleichzeitig kann Content Creation messbare Ergebnisse liefern und zur Konversion beisteuern. Wer Marketingverantwortung hat, muss beide Bereiche verstehen und strategisch einsetzen. Er muss eine Balance finden zwischen guten Inhalten und Texten, die zum Handeln auffordern. Nur so kann er eine gute Content-Strategie entwickeln. Diese Strategie muss den kurzfristigen Verkauf und den langfristigen Aufbau der Marke unterstützen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Copywriting als auch Content Creation unverzichtbare Elemente in der Content-Strategie und des modernen Marketing-Mix sind. Ihr gezielter Einsatz, abgestimmt auf die jeweiligen Ziele und Phasen der Customer Journey, ist der Schlüssel für erfolgreiches digitales Marketing.

Picture of Nathalie Bureick
Nathalie ist Gründerin der Brand Ivy und Autorin zahlreicher Fachbeiträge und Blogartikel u. a. für die CHIP, P. M., JTL und Gesund.